Wieder ist die Hitze wie ein feuerspeiender Drache über Deutschland gefegt. WIR MACHEN DAS-Autorin Rasha Habal erinnert sich an die geöffneten Türen ihrer syrischen Sommer.
Von Rasha Habbal, 27.08.2019Juli 2019: Mit Furcht werden die vierzig Grad Celsius erwartet, die das nördliche Europa heimsuchen sollen. Eine Temperatur wie ein Märchendrache, von dem wir zwar schon gehört, ihn bislang aber kaum zu Gesicht bekommen haben. Dieses Jahr bewegt er sich mit seinem Feueratem fauchend auf unseren Teil der Welt zu.
Wo ich herkomme, ist der Sommer klar und deutlich als solcher zu erkennen. Es fällt mir noch immer schwer, mich an ein Umfeld zu gewöhnen, in dem Menschen im August Mäntel tragen – weil es vielleicht doch wieder regnen könnte. An eine Gegend, in der der Wind so überraschend über das Land herfällt, als hätte Gott die Himmelstüren offen stehen lassen, bevor er sich für ein Nickerchen hingelegt hat. Wo prall gefüllte Wolken und Kälte sich jederzeit unkontrolliert entladen können.
Aber nun speit der Drache sein Feuer eben auch über Europa und erinnert uns an etwas, was mir hier fast schon fremd geworden ist: an Schweiß und Salz, an glühende Erde, heiße Mauern, brennende Haut – an viel Eis und den Wunsch, dass dies alles schnell vorübergehen möge. Der heiße Sommer in Europa kommt wie ein Gast zu Beduinen: Er bleibt drei Tage, ohne dass ihn jemand nach dem Grund seines Besuchs fragt, und dann verschwindet er, plötzlich, als ob er sich in das Nichts auflösen würde, aus dem er gekommen ist. Er wird den altbekannten wolkigen Himmel und den nicht enden wollenden Regen zurücklassen. Bis er eine Woche später wieder vorbeischaut.
In Ländern, wo Kälte und Dunkelheit uns an den Rand der Erschöpfung treiben, leben wir von der Hoffnung auf sonnige Tage. Wir beobachten die Sonne und verfolgen Nachrichten über sie, als wäre sie die Neue in unserer Clique, bei der wir keinen Einfluss auf ihr Kommen und Gehen haben. Keinen Einfluss darauf, ob sie sich zart zeigt oder roh, zornig oder milde. Eine faszinierende Schönheit, der man sich nicht entziehen kann.
Durch all die Vorfreude, das Warten und Seufzen, geben wir uns ganz der Sonne hin, in der Gewissheit, dass ihre Wärme und ihr Licht uns mit Euphorie erfüllen. Doch der Besuch des Drachen drängt uns in unsere nordischen Häuser, die nicht bereit sind für die Ankunft dieses seltenen, märchenhaften Gasts.
Einen Ventilator braucht man in Deutschland normalerweise keine zwei Tage im Jahr. Jetzt reißen wir die Türen auf, doch es verschafft uns kaum Erleichterung. Die Korridore unserer Häuser kühlen sich hier kaum ab. Keine Kühle, wie wir sie in unseren Fluren in Syrien empfangen haben, aus engen Gassen, die die Sonne nicht erreichte.
Hinter Holz- oder Metalltüren, schwarz oder grau, braun, beige oder grün, schlossen wir die Sonne aus. Türen mit zwei Flügeln, von denen einer den ganzen Tag über geöffnet war und nur nachts geschlossen wurde, verhängt mit einem dicken Baumwolltuch, um die Privatsphäre des Hauses zu wahren. Ein Vorhang, der mit der Zeit zu einem untrennbaren Teil der Tür wurde.
So eilte die Luft durch jene Häuser und sprang, aufgeladen mit deren Geschichten und Geheimnissen, wieder aus dem Fenster. Sie flüsterte dir Nachrichten vom Kochen und Waschen ins Ohr, von Klatsch und Streitereien, Beleidigungen und Gelächter, gepaart mit dem Ton spätabendlicher Fernsehsendungen und Sportübertragungen. Zum Bersten gefüllt mit dem Geist der Häuser hielt die Luft auch bei dir kurz inne, bevor sie sich wieder auf den Weg machte.
Hinter all diesen Türen lebten Familien ganz unter sich – deswegen waren sie tagsüber kaum geschlossen. Ständig rief es aus dem Innern „Herein!“, und immer war es so gemeint.
Wir kauften nie Wasser, trugen keine Flaschen in unseren Taschen. Es reichte aus, bei einem der Häuser zu klingeln und dem Besitzer zu sagen: „Ich habe Durst!“ Dann wurde einem geholfen. Glänzende Augen und ein herzlicher Dank waren die einzig nötige Reaktion auf diesen Gefallen.
Die Häuser in Deutschland sind eng. Wir öffnen Türen und Fenster weit und lassen sie vorhanglos. Doch hier kommt die Luft nicht herein, spielt und erfrischt nicht. Niemand kommt vorbei, um nach Wasser zu fragen. Weil alle eine Flasche bei sich tragen.
لا شيء يضاهي نكتة وجود الصيف في هذه البقعة من العالم! تنهّدت أفريقيا قليلاَ في وجه أوربا فصارت درجة حرارة 40 المتوقعة مخيفةً مثل تنين الحكايات الذي سمعنا عنه ولم نره، لكنه هذه المرة، خرج من الحكاية وزحف إلينا مع لهيبه.
من حيث أتيت فصل الصيف مفهوم وواضح ومدرك للجميع حتى للطبيعة ذات نفسها، ولهذا لم تفلح كل الأفلام والكتب التي وصفت مناخ أوربّا أن تقنعني أن لبس المعطف في آب هو أمر بديهي ومعتاد، لإنّ الريح قد تندفع بهجوم مباغت وكأن الله نسي باب السماء مفتوحاً وذهب للقيلولة فهرب كل ما فيها من سحاب محمّل بالماء والبَرَد وانسكب علينا دون إنذار.
نفخ التنين في وجه أوربا فذكّرنا هنا بما نسيناه هناك، عرق وملح، أرضيّات ملتهبة، جدران حارّة، جلود محترقة، كثيرٌ من المثلّجات مع رغبة عميقة بانتهاء كل هذا سريعاً. أتى الصيف مثل ضيف البدو، أقام ثلاثة أيّام دون أن يسأله أحد عن سبب زيارته، ثم رحل فجأة وكأنه ذاب في العدم الذي أتى منه وعاد إلينا سماءاً غائمة وأمطاراً لا تتوقف.
على مدار السنة في هذه البلاد الباردة والمعتمة إلى حدّ مُنهك، نعيش على أمل مرور يوم مشمس، نرقب الشمس ونتابع أخبارها وكأنها فرد جديد في مجموعة أصدقاء ولا خيار لدينا حيال مزاج حضورها أو غيابها، نعومتها وسطوتها، غضبها ورضاها. كافتتان يبدو أبديّاً في لحظة ما.
بكامل الانتظار والفرح والتنهد نمنح ذواتنا كاملة للشمس مع يقيننا أنها ستمنحنا نشوة الدفء والضوء، لكن زيارة التنين حشرتنا في بيوت ليست جاهزة لقدوم هذا الضيف الأسطوري النادر.
فعادة، لا حاجة لمروحة ستدور ليومين في العام، ولا تنوبنا خلالهما متعة فتح الأبواب للهواء ليستريح قليلاً في ممرات البيوت، كما كان يتم استقباله هناك في ممرات بيوتنا بالحارات الضيقة التي لم تخاصمها الشمس يوماً.
خلف أبواب خشبية أو معدنية، سوداء أو رمادية، بني وبيج، خضراء. أبواب بدرفتين تفتح إحداها خلال النهار ولا تغلق إلا ليلاً، يُعلّق قماش قطني سميك للحفاظ على خصوصية المنزل، ومع الوقت تصير الستارة جزءاً لا يتجزأ عن الباب.
كان الهواء يركض في تلك البيوت ويقفز من شبابيكها حاملاً جزءاً من حكايتها وأسرارها، يوشوش لك أخبار طبخ أهلها وغسيلهم، شجاراتهم ونميمتهم، شتائمهم وضحكاتهم، صوت مسلسل السهرة والمباريات. كانت البيوت تُحمّل الهواء كل ما يستطيع حمله لترحب بك بطريقتها.
خلف كل باب من أبواب هذه البيوت عائلات في عائلة ولهذا نادراً ما كان هذا الباب يُغلق نهاراً، هناك دوماً أحد ما يصرخ من داخل البيت حين تقصدها: من ؟؟
لم نكن نشتري الماء ولا نحمل زجاجات في حقائبنا كان يكفي أن نرن جرس أحد البيوت ونقول لأصحابه: قلبي عطشان، فيسقوننا، فنرتوي، عيون لامعة وشكرٌ من القلب كانت طريقتنا في رد الترحيب.
تختنق بيوتنا هنا، نفتح الأبواب والشبابيك على مصراعيها ونتركها دون الستائر، لا الهواء يجري ويلعب ويستريح ولا أحد يتوقف، فالجميع هنا يحمل زجاجات ماء.