Foto: (M) Sergey Vechnikov / Unsplash und NASA/JPL-Caltech/STScI/IRAM
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Der Fluch meines Namens

In Syrien hat ihm der Name seines Geburtsorts an Checkpoints immer wieder das Leben gerettet. An europäischen Flughäfen sorgt sein Vorname dafür, dass er regemäßig kontrolliert wird. Und schon lange fragt sich der syrische Schriftsteller Muhammad Dibo, ob wir eines Tages wohl endlich aufhören werden, Menschen auf Namen und Herkunftsorte zu reduzieren.

Von Muhammad Dibo, 21.12.2018

Als ich ein Kind war, hasste ich meinen Namen sehr, er klang mir viel zu traditionell. Mit Schadi oder Mazen hätte ich leben können, Namen, die nicht allzu explizit auf Religion oder Nationalität verweisen. Ich mochte auch die Namen aus den Anime-Kindersendungen, die ich mir ansah, als wir zu Hause endlich Fernsehen bekamen. Irgendwann fragte ich meine Mutter, warum sie mich nicht Remi oder Sasuke genannt hatte. Aber sie antwortete nur: „Gibt es einen schöneren Namen als den des Propheten?!“

Damals wusste ich noch nicht, wer dieser Prophet war. Und ich ahnte nicht, dass mein Verhältnis zu meinem Namen auf unbestimmte Zeit gestört bleiben würde. Doch noch heute bewege ich mich durch eine Welt, in der man es als Muhammad vielerorts schwer hat. Es scheint, dass der menschliche Fortschritt in Bereichen der Technologie, Medizin und Weltrauminvasion von der Verschlechterung menschlicher Beziehungen begleitet wird. Von einem Verhältnis, das zunehmend angespannter, missverständlicher, turbulenter, rassistischer ist und immer häufiger durch Vorurteile, Feindseligkeit und Hass belastet wird.

Terrorismus, Widerstand gegen Flüchtlinge, der Aufstand des Rechtspopulismus weltweit: Das alles sind Phänomene in einer verrückten Welt, die uns je nach Hautfarbe, Name oder Geburtsort einer bestimmten Gruppe zuordnen will. Ganz so, als könne der Mensch in all seiner Komplexität auf einen Namen und die Farbe seiner Haut reduziert werden. Als würde das allein ihn bestimmen, egal, was er tut, schafft oder kreiert.

Oft bin ich davon auf Flughäfen betroffen. Ich bin Syrer, habe eine dunkle Hautfarbe, und dann ist da noch die religiöse Andeutung in meinem Vornamen. Obwohl Religion in meinem täglichen Leben keine große Rolle spielt, finde ich mich immer wieder unter Verdacht. Ein Polizist hält mich auf und überprüft meinen Pass. Er sucht mit einem kleinen Tuch nach verdächtigen Spuren auf meiner Hand, und schließlich lässt er mich mit skeptischem Blick gehen. Ich gehe langsam weiter, drehe mich um und beobachte, ob sich alle Passagier*innen, insbesondere weiße und blonde, dieser Prozedur unterziehen müssen. In der Regel ist es nicht der Fall, was mich provoziert und meist die ganze Reise über nervt.

In solchen Momenten wandern meine Gedanken in das Land, aus dem ich geflohen bin, und zu meiner Mutter, der ich im Geiste Vorwürfe wegen meines Vornamens mache. Ich denke an andere Kinder, die sich über meinen Namen lustig machten, und an einen Namensvetter, der während eines Luftanschlag der syrischen Regierung ermordet wurde. Er hat mich zu meinem dritten Buch inspiriert: „Als Zeuge seines Todes“. Unter anderem beschreibe ich darin, wie Namen uns heute oftmals in Schwierigkeiten bringen können. Aber auch, wie der Name meines Geburtsorts während der Revolution meine Rettung im Land der Tyrannei war. Habe ich „Rettung“ gesagt? Ja.

Weil ich in einem kleinen Dorf an der syrischen Küste geboren wurde, musste auf meinem Pass als Geburtsort das nächstgrößere Tartus eingetragen werden. Die Mehrheit der Bevölkerung dort unterstützt die Diktatur, deshalb habe ich vor meiner Flucht immer den Platz vorne neben dem Autofahrer bekommen. Wenn die Soldaten am Checkpoint meinen Ausweis überprüften und unter Geburtsort „Tartus“ lasen, vermuteten sie keinen Gegner und sagten schlicht: „Willkommen mein Lieber.“ Sie lächelten, und ohne nach den Ausweisen der anderen zu fragen oder das Auto zu untersuchen, ließen sie uns weiter. Für meine Freunde bedeuteten ihre Namen damals oft Haft, Tod oder zumindest brutale Befragungen. Zuordnungen, die auf eine bestimmte Religion oder Sekte verwiesen.

Für Kinder ist das Verhältnis von Namen und ihren Bedeutungen besonders verwirrend. Warum soll ein Name dich in eine Ecke drängen, dich ein- oder zuordnen, dich in unangenehme Situationen bringen – oder dir Vorteile verschaffen? Kinder, die dies noch nicht begreifen, werden von ihren Namen mitgerissen, ohne dass sie verstehen, wie ihnen geschieht. Bis sie erwachsen sind.

Mein Freund hat seine in Berlin geborene Tochter „Sophia“ genannt. Als ich ihn frage warum, antwortet er, dass der Name genau zwischen Osten und Westen liegt und an beiden Orten bekannt ist. Er versucht zu vermeiden, dass der Name seiner Tochter ihr künftig im Weg stehen könnte. Aber gibt es dafür wirklich eine Garantie? Meine Freundin und ich machen uns derzeit ganz ähnliche Gedanken. Wir suchen nach einem Namen für unsere Tochter, der weder auf eine Ethnie, Religion oder Region verweist – doch ohne Garantie. Denn die Welt, das machen die Ereignisse in den Nachrichten heutzutage sehr deutlich, läuft genau entgegen der Richtung, in die wir wollen und von der wir träumen.

Wie schön wäre es, wenn der Mensch, der bereits weit entfernte Punkte im Weltall erreicht hat und zwischen den Planeten herumstreift, sich seinen Mitbewohner*innen auf der Erde ein wenig näherte. Denn was nützt uns das Universum, wenn wir uns schon auf einem einzigen Planeten gegenseitig bekämpfen? Wenn wir ihn durch Kriege, Rassismus, Diktaturen, Terrorismus und durch Ablehnung des anderen zerstören.

لعنة الاسم وجواز السفر
محمد ديبو

حين كنت طفلا، كنت أكره اسمي كثيرا، لشعوري آنذاك أن أسماء الأطفال في القرية أجمل من اسمي الذي أراه تقليديا. كنت أفضّل عليه أسماء مثل شادي أو مازن.. أسماء طبيعية لا تحيل إلى دين أو قومية أو جماعة. وحين دخل التلفزيون إلى بيتنا، صرت أفضّل أسماء شخصيات الكرتون في برامج الأطفال، وإذ كنت أسأل أمي منزعجا: لم لم تسميني ريمي أو ساسوكي (شخصيات كرتونية في برامج الأطفال)، كانت تجيبني: وهل هناك أجمل من اسم النبي؟

حينها لم أكن أعلم من هو النبي الذي تتحدث عنه، كما لن أعلم أن علاقتي مع اسمي ومكان طفولتي ستبقى مضطربة، وأنا أتجول في عالم يزداد انحداراً نحو الهاوية. إذ يبدو أن التقدم البشري في مجال التكنولوجيا والطب وغزو الفضاء يترافق مع انحدار وتراجع علاقة الإنسان مع الإنسان، تلك العلاقة التي تزداد توتراً وسوء فهمٍ واضطراباً وعنصرية، علاقة تُحمّل يوماً بعد يوم بالمزيد من النظرات المسبقة والعداوة والحقد. وليس الإرهاب والموقف السلبي من اللاجئين وتصاعد الشعبوية واليمين عالميّاً، إلا أحد تجليات هذه العلاقة المضطربة في عالم مجنون، يضعك في خانةٍ أو فئةٍ ما، بناءاً على لونك أو اسمك أو مكان ولادتك، وكأن الإنسان (كل الإنسان) بما يحمل من آفاق لا حدود لها وهوية مفتوحة، وعوالم لم يتمكن علماء النفس والاجتماع من الإحاطة بها حتى اليوم، يختزل إلى مجرّد اسم ولون! وكأن اسمك ومكان ولادتك سيحددان من أنت، مهما فعلت أو صنعت أو أبدعت!

كثيراً ما أتعرّض لهذا الأمر في المطارات، إذ كوني سوريّاً من جهة وأسمر اللون من جهةٍ أخرى، واسمي يشير إلى الإسلام ديناً، رغم أني لا ديني في حياتي وسلوكي اليومي، أجد نفسي موضع شبهة دائماً، يوقفني الشرطي ويدقق في جوازي ثم يضع على يديّ تلك المادة التي لا أعرف حتى الآن ما هي، ثم يطلق سراحي مع نظرة شكاكة ومرتابة. أبتعد عنه قليلا لأرى إن كان هذا الإجراء يشمل الجميع، وخاصة ذوي البشرة البيضاء والشعر الأشقر، فأجد أن لا، الأمر الذي يجعلني متوتراً ومستفزَّاً طيلة الرحلة، فيما الخيال يطوف بي نحو البلاد التي هربت منها، نحو أمي التي يحصل أن أعاتبها في هذه اللحظات على هذا الاسم الذي أطلقته علي، نحو طفولتي حين كان الأطفال يسخرون من اسمي، نحو ذلك الشخص الذي قتل في إحدى غارات النظام السوري، والذي كان يحمل نفس اسمي، ليكون الأمر الشرارة التي ستدفعني لكتابة كتابي الثالث (كمن يشهد موته)، نحو الثورة السورية، حين كان مكان الولادة لا الاسم منجاة في بلاد الاستبداد، هل قلت منجاة؟

نعم، لأني ولدت في قرية على الساحل السوري، الأمر الذي حتّم أن يكون على جواز سفري: „مكان الولادة: طرطوس“، وقد كان أغلب سكان هذه المدينة مؤيدين للدكتاتورية، في حين كنتُ معارضاً، ما دفع أصدقائي لأن يجلسوني دائما في المقعد الأمامي بجانب السائق، لأن العسكري الذي يقف على الحاجز، والذي لا يتوقع أن يكون هناك معارض من طرطوس، ما إن يرى مكان ولادتي (طرطوس)، حتى يقول لي: „هلا بالحبيب من أي ضيعة يا معلم؟“، وحين أجيبه وقلبي بين قدمي من الخوف، يبتسم ابتسامة رضى ويسمح لنا بالمرور دون أن يطلب هويات البقية ودون أن يفتش السيارة أحيانا. في هذا الوقت الذي كان اسمي منجاة لي، كانت أسماء أصدقائي تقودهم نحو الموت والسجن أو التحقيق العنيف المصحوب بالشك في أحسن الأحوال، لأن أسماءهم تحيل إلى قومية أو دين أو طائفة!

لعبة الأسماء والطفولة مرعبة بسبب استبداد المجتمعات التي تضعك في خانة ما، ما إن تسمع اسمك. وهي أقسى على الأطفال الذين لا يدركون بعد معنى الأسماء ودلالتها، ويتعرضون بسببها لمواقف لا يدركون كنهها إلا بعد أن يكبرون.

اختار صديقي الذي ولدت له طفلة في برلين، اسم „صوفيا“ لها. وحين سألته عن سبب اختيار هذا الاسم، أجاب أنه اسم بين الشرق والغرب، معروف هنا وهناك، ولا يحيل إلى دين أو عرق أو.. لا شك أن صديقي، يسعى لأن يجنّب ابنته أن تتعرض لأي موقف في المستقبل بسبب اسمها؟ ولكن ما الضامن؟ نفس الأمر نفكر به منذ الآن، أنا وحبيبتي، إذ نبذل جهدنا في أن نختار لابنتنا اسما لا يحيل لأية قومية أو دين أو جماعة أو شرق أو غرب.. دون أن يكون هناك أي ضامن، فالعالم كما تشير الأحداث التي تتقدم نشرات الأخبار اليوم، يذهب نحو مكان معاكس تماما لما نريد ونحلم، فهل يمكن للإنسان الذي وصل إلى نقاط بعيدة جداً في الفضاء وبات يحلّق بين الكواكب أن يقترب قليلا من أخيه الإنسان على نفس الأرض؟ وما تنفعنا الكواكب فيما نحن نحارب بعضنا وندمر كوكبنا بالحروب والعنصرية والدكتاتوريات والإرهاب ورفض الأخر؟

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