Foto (m): Andreas Kind und Andrew Seaman / unsplash
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Virtuelle Stützen auf dem Boden der Realität

Hiba Mehrez lernt Berlin vor allem aus der Bühnenperspektive kennen; seit ihrer Ankunft vor ein paar Monaten arbeitet sie als Dramaturgin, Regieassistentin und Theaterkritikerin. Aber da ist noch ein anderer, der ihr die Stadt erklärt: ihr guter Freund Facebook.

Von Hiba Mehrez, 06.06.2019

Der Reisende ist endlich in Berlin angekommen. Eine Dreieinhalb-Millionen-Stadt, davon eine halbe Millionen Ausländer*innen – gleich auf den ersten Blick erkennt man, dass sie schön ist, auf ihre ganz eigene Art. Man fühlt sich sicher in ihr, aber auch eingeschüchtert. Als stünde man vor einem Problem, das einem vorkommt, als würde man es nie verstehen oder auch nur ansatzweise lösen können. Berlins Währung ist Zeit. Ausgegeben wird sie bei der Bewegung durch die weiträumige Stadtstruktur, getauscht in den Verkehrsnetzwerken, bei Terminen und Wartezeiten. Alle Anfängerfehler, die hier gemacht werden, kosten vor allem eines: Zeit.

Berlin ist zum Bersten gefüllt mit allem, was du brauchen oder wollen könntestm, und mit Dingen, von denen du noch nie gehört hast. Was du wirklich brauchst, ist ein Lotse, ein Stadtführer, der dir ein Stück seiner kostbaren Zeit schenkt, um dir zu erklären, wie die Stadt funktioniert. Jemand, der seine Erfahrungen mit dir teilt, weil du noch fremd und neu bist und voller Fragen steckst. Du bist zögerlich und klammerst dich an den ersten Satz, den du gelernt hast – „Wie bitte?“ –, wenn du nicht zu den Glücklichen gehörst, die schon bei ihrer Ankunft Deutsch sprechen. Die Sprachbarriere zwingt uns, jeglichen Rat entweder in der Mittlersprache Englisch oder sogar in unserer Muttersprache zu finden. Und das führt uns unweigerlich zu den sozialen Medien: der erste Anlaufpunkt auf der Suche nach Unterstützung.

Facebook ist dabei das wohl beliebteste Netzwerk. Es tut gut, zu wissen, dass, bei aller Liebe zu Berlin, auch viele andere Probleme haben, die Stadt zu verstehen. Die Gruppe „EXPATS Berlin“ hat ungefähr 45.000 Mitglieder und richtet sich an Zugezogene, die Rat und Empfehlungen zum Leben in Berlin suchen, besonders zu Veranstaltungen und Restauranttipps. Dazu kommen legale Fragen rund um den Einwanderungsprozess. Und vor allem teilen Mitglieder auf dieser Plattform persönliche Erfahrungen zum jeweiligen Thema.

Als Neuankömmling folgt man in der Regel auch „free advice Berlin“, einer sehr bekannten Gruppe mit rund dreitausend Mitgliedern, die Fragen über die Stadt stellen aber auch Antworten liefern. Natürlich gibt es auch Gruppen zu spezielleren Themen wie Mietwohnungen – „Flats in Berlin“ – oder Gruppen wie „ExpatBabies Berlin“ für zugezogene werdende Mütter und Väter mit Fragen zur Kindererziehung. „Free your stuff Berlin“ erlaubt es Mitgliedern, alle möglichen Besitztümer zu verschenken und mit anderen Nutzer*innen zu tauschen.

Es ist also durchaus verlockend, immer wieder nachzulesen, was andere über Berlin denken, auf welche Probleme sie im Alltag stoßen und was für Tricks sie anwenden, um klarzukommen. Die Flut von Seiten und Gruppen in den sozialen Medien kann einen allerdings benommen machen. Verschiedene Meinungen zu jedem Thema, lange Diskussionen über die richtige Vorgehensweise oder über gruppeninterne Probleme. Und das zu erwartende Verhalten im Internet: ins Extreme zugespitzte Wortgefechte, völlig frei erfundene Nachrichten und Verschwörungstheorien – und manchmal offener oder versteckter Rassismus. Neben den Gruppen auf Englisch sind da dann auch noch die zahllosen anderen Gruppen in den diversen Sprachen der Berliner*innen und ihrer Herkunftsländer. All das kann einen schon überfordern.

Die größte syrische Gruppe ist „das syrische Haus in Deutschland“ mit fast 248.000 Mitgliedern. Auch die Gruppe „ask Berlin“ bietet Rat und Antwort auf Arabisch. Eine der Moderatorinnen, Angelique Abboud, erklärt, dass hier alle Arten von Informationen ausgetauscht werden: Fragen nach Anwält*innen und Sorgerecht, aber auch zu Spülmaschinenreparatur und danach, wo man bestimmte Lebensmittel, wie zum Beispiel Muskraut, finden kann. Außerdem gibt es Werbung für wichtige Veranstaltungen auf Arabisch und die Gelegenheit, neue Freund*innen zu finden – unter all jenen, die neu in der Stadt sind oder die gleichen Interessen teilen.

Man kann jemanden, der in Berlin nach Informationen sucht, mit einem heranwachsenden Kind vergleichen: Frisch angekommen krabbelt man in die Stadt wie ein Baby, fasziniert von allem, was es zu sehen gibt, ohne besonders viel darüber zu wissen. Die ersten Erfahrungen sind geprägt von Schock, Verwunderung, manchmal auch Unmut. Man sucht sich einen sicheren Ort und Menschen, die man kennt oder die die gleiche Sprache sprechen. Danach traut man sich in größere Facebookgruppen, schafft es, sich zu beteiligen und zu finden, wonach man sucht, ohne von dem erdrückenden Ausmaß an teils widersprüchlichen Informationen überwältigt zu werden. Und schließlich fragt man sich: Was genau will ich wirklich?

Bei der Suche nach Antworten hält man sich anfangs an die, die sich in einer ähnlichen Situation befinden wie man selbst . Schließlich wächst man zu einem Jugendlichen in der Stadt heran, kann problemlos in „ihrer“ Sprache kommunizieren und sich in „ihren“ Nachbarschaften zurecht finden. Selbstbewusst tritt man Gruppen und Seiten auf Deutsch bei, zum Beispiel „Jeder hilft jedem Berlin“, wo 39.000 Mitglieder sich gegenseitig Rat und Hilfe anbieten, oder gar „Kleinanzeigen Berlin“, einer Gruppe mit 36.000 Mitgliedern, die alles Mögliche kaufen und verkaufen und sich gegenseitig über das woher und wohin verschiedenster Artikel beraten. Am Ende wirst du selbst zur Expert*in, die Neuankömmlingen ihre Fragen in den Facebookgruppen beantworten kann. Du erteilst Rat zu diesem und jenem, und wer weiß: Vielleicht gründest du eines Tages selbst eine Gruppe oder Seite, auf der du anderen erklärst, wie sie deine Anfängerfehler vermeiden können.

 للقاطنين في برلين، دعم افتراضي على ارض الواقع „Facebook“ مجموعات

 

أخيراً تحطُ الرحال في برلين، مدينة الثلاثة والنصف مليون إنسان، والنصف مليون هذه هي من الأجانب، تبدو المدينة للوهلة الأولى لطيفة بطريقتها الخاصة، تملك فضاءها الآمن، يحيط بها غموض متاهة أو معضلة تتخيل أنك لن تتمكن من فهمها أو حتى حل بعض من أجزائها، الوقت هو عملة برلين الأساسية، التنقل في أرجاء المدينة ذات المساحة الكبيرة، تبديل في شبكة المواصلات، المواعيد وساعات الانتظار، أخطاء المبتدئ التي تقع فيها، جميعها لها ثمن، وثمنها الأساسي هو الوقت.

تمتلئ برلين حتى الثمالة بكل ما تحتاجه وما تريده وما لا تعلم عنه أبداً أو لم تواجهه، لذلك تحتاج فعلاً ودوماً إلى مرشد، إلى من يمنحك القليل من وقته -عملة المدينة- ليوضح لك، ليشرح لك، أو حتى يشاركك بتجربته، فأنت الغريب الجديد مفعمٌ بالأسئلة، بالتردد وبالـ“wie bitte?“ الجملة التي تتعلمها سريعاً لتسمح لك بالتقاط أنفاسك خاصة إذا لم تكن من المحظوظين الذين يعرفون اللغة الألمانية منذ البداية، هذه المشكلة التي تجرنا تباعاً إلى اختبار كل أنواع النصائح باللغة الوسيطة „الإنكليزية“ أو حتى لغاتنا الأم، وهذا ما يحيلنا إلى وسائل التواصل الاجتماعي التي ستكون خياراً أوليّاً للبحث عن مشورات، نصائح، أو مساعدات.

على ال“Facebook“ أكثر الوسائل شيوعاً، نشعر بالغبطة مع معرفتنا أن الكثيرين من الغرباء مثلنا يمرون بصعوبة فهم هذه المدينة، رغم أنهم مثلنا أيضاً يشعرون بود تجاهها، مجموعة „Berlin EXPATS“ „أجانب برلين“ تحوي حوالي خمس وأربعين ألف مشترك وهي المخصصة للغرباء الذين يحاولون التوصل لمعلومات مفيدة من نواحي مختلفة للعيش في برلين، وخاصة اقتراحات الأعضاء حول أماكن التسلية أو الطعام، بالإضافة للمعلومات القانونية حول الأوراق والأماكن المخصصة للمعاملات، مع تجارب الأعضاء الشخصية حول الموضوع المطروح للنقاش. تطالعك أيضاً „free advice Berlin“ „نصائح مجانية برلين“ المجموعة الأكثر شهرة بحوالي الثلاث آلاف مشترك، المجموعة تقدم مساحة للسؤال الذي سيتلقى جواب من الأعضاء ويمكنه أن يكون حول أي شيء متعلق ببرلين، ولكل ذلك أيضاً

مجموعات وصفحات تفصيلية من استئجار البيوت مثل „Flats in Berlin “ وتربية الأطفال مثل „ExpatBabies Berlin “ وهي مجموعة للآباء والأمهات الأجانب والأمهات الحوامل الذين يعيشون في برلين، حتى „free your stuff Berlin“ „أغراضك مجاناً برلين“ التي تسمح بتبادل الأغراض والملابس بين الأعضاء.

 قد يكون مغرياً في البداية، التواصل وقراءة ما يقوله الآخرون حول ما يواجهونه في حياتهم اليومية من صعوبات، أو حتى الحيل التي يستخدمونها للاستمرار، إلا أن هذا الإغراق بالمجموعات والصفحات يجعلك في حيرة من أمرك، اختلاف آراء الناس حول موضوع معين، النقاشات الطويلة حول الطريقة الأمثل للتصرف، أو حتى الحديث عن المشاكل أو العقبات التي ستقع فيها، إضافة للمتوقع من محتوى الإنترنيت من مبالغات أو معارك لفظية أو حتى أخبار كاذبة أو حتى مشكك فيها، وفي بعض الأحيان عنصرية مباشرة أو متخفية، كلها من الأمور التي تزيد من توترك وارتباكك أيضاً، يضاف لكل المجموعات التي تتخذ الإنكليزية لغة لها، مجموعات لا حصر لها باللغات المختلفة للقاطنين بالمدينة والبلدان التي ينحدرون منها،

مجموعة  „البيت السوري في ألمانيا“ المجموعة الأكبر للجالية السورية بحوالي 45 ألف مشترك. „برلين ask“  تجيب على  أسئلة الناطقين في العربية في المدينة ، المسؤولة عن المجموعة السيدة أنجيلكا عبود انه يتم تبدال جميع انواع المعلومات في المجموعة ابتداءاً بمن يسأل عن محام أو حضانة لطفله وحتى مصلح غسالة أو إمكانية شراء مواد بعض الأطعمة مثل الملوخية، وبذات الوقت تحاول المجموعة أحياناً أن تهتم بالترويج للفعاليات الهامة في برلين باللغة العربية.، وأحيانا تساعد المجموعات بلقاء اشخاص على أرض الواقع تجمعهم اهتمامات مشتركة او يبحثون عن أصدقاء في المدينة الجديدة.

يمكن ببساطة توصيف حالة البحث عن معلومة في برلين كحياة الطفل إذ تبدأ الحياة في برلين كرضيع، غريب وصل للتو، يمشي مبهوراً بمدينة تخطف الأبصار ودون زاد من المعلومات بلحظات كثيرة من الصدمة الدهشة أو الاستياء، ثم تحبو في مساحة صغيرة آمنة، تسأل من تعرفهم أو من يتكلمون لغتك الأم، ثم تمشي فتصبح قادر على التواصل مع المجموعات الكبيرة وتستطيع أن تحصل منها على ما تريد دون أن تتعرض لضغط المعلومات الهائلة والتي قد تكون متضاربة احيانا، تسأل نفسك: ما الذي أريده؟ ثم تنطلق في البحث عن إجابات تختار أكثرها توافقاً معك، أو أقربها إلى ما تتخيل أو ما تستطيع، ثم تصبح مراهقا في هذه المدينة، قادر على التواصل مع لغتها وبعض من أحيائها فيمكنك بكل ثقة الدخول إلى مجموعات وصفحات المساعدة باللغة الألمانية مثل „Jeder hilft jedem Berlin“ „الجميع يساعد كل برلين“ التي تحوي على 39 آلف مشترك وتقدم نصائح ومساعدات من سكان برلين،

أو حتى „Kleinanzeigenmarkt Berlin & Brandenburg“ „سوق الإعلانات المبوبة برلين وبراندنبورغ“ المجموعة التي تحوي 55 ألف مشترك وتسمح لك بالبيع والشراء لجميع أنواع الأغراض والملابس مع بعض النصائح حول كيف ومن أين، حتى تصل في النهاية فتصير أنت الخبير الذي سيقوم بالإجابة على أسئلة الغرباء الجدد في المجموعات وتنصح بهذا أو ذاك، ومن يعلم لعلك في يوم من الأيام ستنشئ أنت مجموعتك الخاصة، أو حتى صفحة تنصح فيها الآخرين بتلافي ما وقعت به من أخطاء.

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