Wie lautet der Name eures Projekts?
Solidarigee
Wofür engagiert ihr euch?
SolidariGee e.V. sitzt in Friedrichshain-Kreuzberg und unterstützt junge erwachsene Neu-Berliner*innen in verschiedenen Lebenslagen. Während im Beratungsprojekt „AG-Job-Empowerment“ psychosoziale Fragen besprochen, fleißig Bewerbungen geschrieben und Jobs gesucht werden, treffen sich im „Khalas, lasst uns reden!“ Projekt wöchentlich junge Männer, die Theater und Sport machen. Ziel ist hierbei sich kritisch über gesellschaftspolitische Themen austauschen und sich u.a. geschlechterreflektiert zu ‚empowernt‘.
Was bedeutet eigentlich Empowerment?
Wir wissen, dass jede*r eigene Geschichten mitbringt, welche die Persönlichkeit prägen. Ziel ist es sich selbst zu verstehen und zu stärken, um dann gemeinsam in der Gruppe stark zu sein. Es geht aber auch darum, Gemeinsamkeiten und Unterschiede von anderen zu akzeptieren und diese regelmäßig kritisch zu beleuchten.
Darüber hinaus finden wöchentlich verschiedene Nachhilfeangebote für Anfänger und Fortgeschrittene statt.
Wer engagiert sich bei euch?
Unser aktuelles Kernteam besteht aus 10 Mitarbeitenden. Wir sind Sozialarbeitende, Erzieher*innen, Studierende aus verschiedensten Fachrichtungen und Arbeitende.
Außerdem werden wir von Tänzer*innen, Sportbegeisterten und Lehrer*innen unterstützt und arbeiten zudem regelmäßig mit weiteren motivierten Einzelpersonen und anderen Kooperationen zusammen.
Zum Beispiel machen die Jungs von „Khalas, lasst uns reden“ jede Woche Sport bei „No Borders Martial Arts“. Generell gilt: Jede*r mit Motivation, Engagement und Verlässlichkeit ist herzlich bei uns willkommen!
Was sind die größten Herausforderungen eurer Arbeit?
Die größte Herausforderung ist, für uns alle, den Mut nicht zu verlieren. Die (asyl)-politischen Veränderungen sind im Alltag und vor allen bei den Teilnehmenden deutlich spürbar. Insbesondere im Rahmen der deutschen Abschiebepolitik ist eine große und kraftzehrende Herausforderung die häufige Ablehnung von Asylanträgen und die damit einhergehenden Klageverfahren. Die Betroffenen sind sowohl finanziell, als auch emotional sehr belastet und müssen dementsprechend stabilisiert und unterstützt werden.
Oft erreichen wir kleine, aber wichtige Meilensteine, oder machen ganz persönliche Fortschritte; jedoch warten die nächsten komplexen Aufgaben dann aber auch schon hinter der nächsten Ecke.
Wir versuchen trotzdem weiterhin uns gegenseitig zu stützen, damit wir unsere Arbeit im Bezirk und darüber hinaus möglichst nachhaltig mitgestalten.
Außerdem sind wir, wie jeder junge oder alte Verein, immer wieder auf unabhängige Spenden angewiesen, um unsere Projekte umzusetzen.
Was treibt euch an, weiterzumachen?
Wir streben eine Gesellschaft ohne Rassismus, ohne Diskriminierung und ohne politische und wirtschaftliche Ungleichheit an. Herkunft, Religion, Sprache oder Geldbudget sollten eben kein Ein- oder Ausschlusskriterien sein – sondern Menschlichkeit und unsere Bedürfnisse. Diese jungen Menschen haben so früh verschiedene Lebensgrundlagen verloren, die eigentlich nur durch „Stabilität“ wiederhergestellt werden können. Häufig wird ihnen diese Stabilität aber durch politische Willkür, Bürokratiewahn und gesellschaftlich verankerte Vorurteile gänzlich verwehrt.
Wir müssten nicht nur auf Plattformen, wie WIR MACHEN DAS, sondern vor allem in unserem Alltag diese Missstände klar als systemische und menschliche Ungerechtigkeiten bezeichnen und vollständig ablehnen.
Hoffnungsvoll sind die vielen Initiativen, Kampagnen, Vereine und Nachbarschaftsarbeiten, die in den letzten Jahren aktiv(er) worden sind, zunehmend aufeinander achten und zusammenarbeiten. Deshalb machen auch wir weiter!
An welchem Ort seid ihr aktiv?
Berlin
Wie lautet eure Website?