Gruppenbild. Foto: Projekt
Foto: Ayham SaedAldin

G-100 Berlin

Wofür engagiert ihr euch?

G-100 Berlin möchte allen, die an einer besseren Zukunft für unsere Stadt interessiert sind, einen gemeinsamen Raum für die Gestaltung dieser Zukunft ermöglichen.

Unser Projekt ist in drei Phasen aufgeteilt: Wir haben mit einer umfassenden Umfrage begonnen, die über mehrere Kanäle (Facebook, Twitter, Email) verteilt wird und die wichtigsten Themen und Herausforderungen erforscht, die vor Ort für die Einwanderungsgesellschaft relevant sind. Themen, mit denen die Menschen sich täglich in der neuen Heimat konfrontiert sehen. Darauf folgt ein Workshop, bei dem sich etwa 100 Neuankömmlinge, ehemalige Flüchtlinge, Migrant*innen und Einheimische treffen, um über die unterschiedlichen Herausforderungen zu diskutieren. Am Ende steht eine Konferenz mit Panel-Diskussion, bei der Politiker*innen, Entscheidungsträger*innen und Interessierte aufeinander treffen, um die Höhepunkte und Ergebnisse des Workshops aufgrund der Politikempfehlungen, zu diskutieren, die nach dem Workshop von Politikwissenschaftlerinnen vorbereitet wurden. In Berlin findet die Konferenz am 6.11.2019 statt, insgesamt gibt es Treffen in verschiedenen europäischen Städten.

G-100 will die Stimmen von Geflüchteten und Migrant*innen mit ihren unterschiedlichen Hintergründen, Perspektiven, Herausforderungen und Potenzialen hörbar machen, damit sie sich aktiv am politischen Geschehen beteiligen können und damit ihr Positionen gehört und geschätzt werden.

Wie seid ihr zu eurem Engagement gekommen?

Flüchtlinge sind kaum aktiver Teil der europäischen Demokratien. Sie haben kein Wahlrecht und sind auch nicht Teil des Dialogs, wenn politische Maßnahmen getroffen werden, die sie betreffen. Angesichts der Tatsache, dass allein in Berlin in den Jahren 2016 und 2017 rund fünf Prozent der Flüchtlinge aufgenommen wurden1, brauchen wir interaktive Räume wie die G-100-Aktivitäten in Berlin, wo Frauen, Männer, Organisationen und professionelle Vermittler*innen, Aktivist*innen, Akademiker*innen und politische Entscheidungsträger zusammen kommen können und sich mit Geflüchteten austauschen. Wo die Stimmen von Geflüchteten gehört werden und ein Austausch auf Augenhöhe möglich ist. Demokratie ist mehr als nur eine Stimmabgabe.

Was sind die größten Herausforderungen eurer Arbeit?

Eine weitere Herausforderung ist die Mobilisierung der Geflüchteten und Migranten. Sie haben gänzlich verschiedene Hintergründe und Perspektiven, stehen vor unterschiedlichsten Herausforderungen, haben nicht dieselben Potenziale. Und vor allem sind sie es nicht gewohnt, öffntlich mit ihren Meinungen gehört zu werden.

Was treibt euch an weiterzumachen?

Bei der letzten G-100-Konferenz im Mai 2018 in Brüssel hat sich deutlich ein zunehmendes Interesse der Flüchtlinge gezeigt, sich zu engagieren. Im Fokus steht dabei das Finden von Lösungen und Verbesserungsmöglichkeiten, die leichtere Zugänge zu Bereichen wir Bildung, Arbeit und Gesellschaft ermöglichen. Wir glauben an unser Projekt und an unsere Zielen. Das Projekt passt zu Berlin. Hier wird die Politik gemacht, und täglich werden neue Gesetze und Änderungen angekündigt. Wir wollen nicht nur davon betroffen, sondern auch Teil der Entscheidungsfindung sein.

An welchem Ort seid ihr aktiv?

G-100 findet in unterschiedlichen Städten Europas statt. Jetzt ist Berlin an der Reihe. Danach kommen G-100 Strasbourg und Stockholm.

Wie lautet eure Website?

http://www.g-100.org

https://www.facebook.com/New.Voices.For.Europe/

8) Wie lautet eure E-Mail-Adresse?

g100berlin@gmail.com

 

1 Official statistics of the federal office for migration and refugees in Germany; “Aktuelle Zahlen zu Asyl 2017 & 2018”, https://goo.gl/2zyfaZ, https://goo.gl/5R1pYD