Foto: Constantin Bartning

Refueat

Wie lautet der Name eures Projekts?

Unser Projekt ist eine Firma und heißt refueat catering GmbH. Wir haben uns für die kommerzielle Form entschieden, weil wir ein Unternehmen aufbauen wollten, das sein Geld selbst verdient und nicht von Fördergeldern abhängig ist. Außerdem wollten wir im Sommer 2016 gleich loslegen und nicht erst Projektmittel akquirieren. Heute bietet Refueat mit fahrradmobilen Essensständen frische Gerichte vor Ort an: Sandwiches mit Merges, Halloumi oder Falafel und Crepes. Und wir betreiben einen traditionellen Catering-Service.

Wofür engagiert ihr euch?

Wir wollen niedrigschwellige Arbeitsplätze für Geflüchtete schaffen. Niedrigschwellig bedeutet in diesem Fall, dass möglichst viele die Voraussetzungen für das Mitmachen erfüllen können. Gleichzeitig sehen wir vielfältige Qualifikations- und Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen.

Wie seid ihr zu eurem Engagement gekommen?

Wie viele andere in den Jahren 2015 und 2016 wollten wir einen Beitrag zur Integration von Geflüchteten leisten. Unser Gründer Aymann Azzawi hat syrische Wurzeln, spricht fließend Arabisch, seine Frau ist während des Krieges aus Syrien gekommen. Ich (Constantin Bartning) bin im Unruhestand, habe lange als Unternehmensberater gearbeitet und bin ein technikaffiner Radfahrer. Die Idee für die fahrradmobilen Essensstände haben wir gemeinsam entwickelt.

Was sind die größten Herausforderungen eurer Arbeit?

Die Arbeit wird seit Herbst 2016 nicht weniger, eher mehr. Das ist anstrengend und mindert gelegentlich unsere Lebensqualität. Wir brauchen eigentlich beide dringend Urlaub. Dafür ist die Zeit aber noch nicht in Sicht. Es ist eine Standardsituation beim Unternehmensaufbau.

Die Team- und Organisationsentwicklung, Verbesserung und Ausweitung des Angebots sowie die Entwicklung und der Bau unserer Kleinküchen auf Fahrradanhängern sind inhaltliche Herausforderungen.

Was treibt euch an weiterzumachen?

Es geht voran, unser Angebot wird gut angenommen, und die im Juni gestartete Vorbereitungsküche erleichtert unsere Arbeit. Man kann jetzt im zugehörigen Imbiss in der Bautzener Straße 40 unser Essen kennenlernen. Das wird gut angenommen.

Leute aus verschiedenen Städten wollen das Konzept übernehmen. Darum müssen wir uns in den nächsten Monaten kümmern. Aus der Arbeit entstehen ständig neue Herausforderung, für die wir Lösungen finden müssen.

An welchem Ort seid ihr aktiv?

Aymann und ich sind aktuell nur in Berlin aktiv. Wegen der Größe Berlins arbeiten wir überwiegend in den Innenstadtbezirken, aber auch nach Potsdam fahren wir 25 km mit den Rädern. Unsere neue Vorbereitungsküche refueat – the kitchen liegt an einer Fahrradschnellstrecke, die von der Innenstadt in die südwestlichen Außenbezirke führt.

In einem Vorort von Mannheim hat im Herbst 2018 ein weiteres refueat Team gestartet, das nur aus Geflüchteten besteht. Durch den Ausbau des neuen Standorts konnten wir es in den letzten drei Monaten nicht im erforderlichen Umfang unterstützen. Das wird sich jetzt wieder ändern. Dennoch entwickelt sich dort die Nachfrage erfreulich gut.

Wie lautet eure Website?

www.refueat.de

*Text: C. Constantin Bartning