Foto: Frank MCKenna / Unsplash (M)
Foto: Frank MCKenna / Unsplash (M)

Prinzessinnen oder Superhelden

Rosa für die einen, hellblau für die anderen? Rand Sabbagh schreibt über Geschlechterrollen, die sie weder als Mutter noch als Feministin akzeptieren will.

Von Rand Sabbagh, 27.02.2019

Meine Freundinnen haben sich daran gewöhnt, dass ich mich beim Einkaufen über den Mangel an geeigneter Kinderkleidung beschwere. Zwar reagieren sie noch immer überrascht, wenn ich in der Kinderabteilung zur Jungenkleidung laufe, um dort Bequemes für meine Tochter zu finden. Aber unkommentiert lassen sie den Überfluss an bunter, oft unpraktischer Mädchenkleidung auch nicht. Schon weil er aussieht, als wäre er für Puppen.

Wenn man als Feministin Mutter wird, ist man plötzlich mit ganz neuen Problemen konfrontiert. Anlaufstellen, die Mütter in Fällen von sexistischer Diskriminierung beraten könnten, sind rar. Überhaupt gibt es wenig Unterstützung für Frauen mit Kindern, die sich einer Gesellschaft widersetzen wollen, in der stereotype Geschlechterrollen sich festgeschrieben haben. Denn selbst wenn Eltern der Diskriminierung im eigenen Haus keinen Raum geben und gute Vorbilder für die gleichberechtigte Partnerschaft von Mann und Frau abgeben, haben sie im öffentlichen Raum keine Kontrolle über das, was ihren Kindern vorgelebt wird –  in der Schule, bei Verwandten oder Freunden. Selbst beim Einkaufen nicht, wo Produkte derzeit verstärkt nach Geschlecht vermarktet werden.

Es ist ein Mädchen

Als ich erfuhr, dass ich schwanger war, verwandelte sich meine Welt in eine buntere – eine Traumwelt voller Prinzessinnen und Piraten. Unterwäsche, Bettwäsche, Handtücher und Kinderwagen: Alles war plötzlich vorsortiert „für Mädchen“ und „für Jungs“.

Während Kinder aufwachsen, festigt sich diese Idee der Geschlechterrollen immer weiter in ihnen. Und wenn sie älter werden, merken sie, dass viele ihrer Entscheidungen längst vorprogrammiert sind. Kleine Mädchen tendieren zu Prinzessinnenkleidern, „freundlichen“ Farben wie Pink und Lila, Glitzer und Einhörnern. Jungs wählen eher dunkle Kleidung oder bedruckte T-Shirts mit Symbolen für Mut und Stärke, wie etwa Superhelden aus Zeichentrickfilmen und Comicbüchern wie Batman und Spiderman. Diese Trennung beeinflusst das Verhalten der Kinder und macht klar, dass es verschiedene Standards gibt für das, was Jungs und Mädchen tragen – und können –  sollten.

Deine Tochter ist ja wie ein Junge!

Ein paar Tage nachdem meine Tochter in einen Berliner Kindergarten gekommen war, beobachteten ihre Erzieherin und ich sie beim Spielen. Die Erzieherin flüsterte mir zu: „Ihre Tochter spielt wie ein Junge.“ Ich sah sie überrascht an – meine Tochter spielte einfach wie ein Kind! Die Erzieherin erklärte mir, dass mein Kind sich wenig für Spielküche und Puppen interessiere und stattdessen lieber mit Zügen und Dinosauriern spiele.

Ich konnte mir ihre Sorgen nur damit erklären, dass der gesellschaftliche Wunsch, den Geschlechtern getrennte Rollen zuzuweisen, wieder tendenziell steigt. Selbst in einem Land wie Deutschland, in dem Frauen für ihre Rechte gekämpft und so viel erreicht haben, gibt es diese Probleme noch: getrennte Spiele, getrennte Kleidung, unterschiedliche Berufsvorstellungen. All die festgefahrenen Muster, die vorschreiben sollen, was typisch weiblich und typisch männlich ist. Spielküchen, Putzspiele und Puppen für Mädchen erziehen sie in erster Linie zu Müttern und Hausfrauen und erinnern sie daran, wie sie sein sollten: elegant, schüchtern, sensibel, freundlich, gelassen, wohlerzogen und stets interessiert an ihrem Aussehen. Sie sollen Prinzessinnen sein, die auf ihren Traumprinz warten.

Im Gegensatz dazu ist die Welt für Jungen darauf ausgerichtet, ihnen ein aktiveres Leben zu ermöglichen, ein Leben voller Herausforderungen und Kreativität. Sie dürfen ihre Fantasie ausleben, im Dreck spielen und auf alles klettern, was sie finden können. Denn der Mann als Traumprinz muss kühn und mutig sein. Er muss, wie seine Superhelden, stets Risiken eingehen und er weiß, wie man Dinge repariert. Im Spiel ist er Arzt oder Feuerwehrmann. Alles muss eine Herausforderung für ihn sein und er wird dazu erzogen, das Leben pragmatischer und stärker anzugehen – anders eben als ein Mädchen.

Feminismus und Mutterschaft

Seitdem ich Mutter bin, ist mir klar geworden, dass Kinder sich selbst ihres eigenen Geschlechts bewusst werden und wir Grundsätze entwickeln müssen, um Diskriminierung zu vermeiden. Wir sollten den Kindern die Türen zu freien Entscheidungen öffnen, anstatt sie mit Vorurteilen einzuengen: Dass meine Tochter blaue Kleidung tragen will, bedeutet nicht, dass sie die Farbe Rosa hasst. Und dass sie mit Autos und im Dreck spielt, bedeutet auch nicht, dass sie Puppen, Barbies und Spielküchen ablehnt. Es erweitert lediglich ihren Horizont und überlässt ihr selbst die Wahl darüber, was sie tun möchte.

Ich selbst hatte früher die Tendenz, grundsätzlich Kleidung und Spiele abzulehnen, die sich an „typische“ Mädchen richteten. Doch bei meiner Tochter übertreibe ich es manchmal damit. Man sollte schon versuchen, eine Art Gleichgewicht herzustellen. Doch mit jedem neuen Thema kommen wieder neue Fragen auf – das reicht bis in die Sprache hinein, deren weibliche und männliche Pronomen noch immer an der Trennung der Geschlechter und der Bildung von Stereotypen beteiligt sind.

Eine weitere Herausforderung ist es, mich mit meiner Situation als Mutter auseinanderzusetzen. In den Augen der Gesellschaft und meiner Arbeitgeber*innen bin ich nämlich nicht mehr einfach nur eine Frau: Die Mutterschaft ist zu meinem Hauptmerkmal geworden. In Sachen Diskriminierung verändert das meine Lage –  manchmal positiv, aber oft auch negativ. In verschiedenen Kulturen gibt es den Begriff der „berufstätigen Mutter“, ohne dass es für Männer wirklich ein Äquivalent gäbe. Wenn Männer Väter werden, erhalten sie oft Unterstützung von der Gesellschaft und im Berufsleben – man glaubt, dass die Vaterschaft ihre Fähigkeit verbessert, Verantwortung zu übernehmen. Währenddessen denkt man von Müttern, dass sie nun abgelenkt und daher weniger zuverlässig sind. Das beeinflusst ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt und auch ihr Gehalt. In Wirklichkeit ist das Gegenteil der Fall: In meiner eigenen Erfahrung war es schon immer so, dass Mütter genauso produktiv und erfolgreich gearbeitet haben wie vor der Elternschaft, obwohl sie nun doppelt so viel Verantwortung trugen.

Es ist, als sei ein Vorhang von der Welt gefallen, wie ich sie, bevor ich Mutter wurde, kannte und die mir in Sachen sexistischer Diskriminierung besonders im Westen schon sehr fortschrittlich schien. Tatsächlich nämlich lässt das Bewusstsein über Geschlechteridentitäten auch in „entwickelten“ Ländern noch sehr zu wünschen übrig. Der Feminismus muss sich daher selbst noch einmal genau unter die Lupe nehmen, um für eine gleichberechtigte Welt kämpfen zu können. Eine Welt, in der Mädchen ins Weltall fliegen und Jungs mit Küchengeräten spielen dürfen.

في مواجهة التنميط الجندري بين الأطفال
أميرات أم أبطال خارقون!

اعتادت صديقاتي على سماعي أتذمّر من عدم وجود ملابس مناسبة للأطفال في الأسواق، الأمر الذي يثير استغراب أيٍّ منهن عندما تتسوق برفقتي، خاصة عندما أتجه نحو قسم الصبيان لشراء ملابس أكثر عملية وراحة لابنتي، في حين تعلّق هي على وفرة الملابس الزاهية للفتيات، والأشبه بملابس (الدمى)!
حقيقة الأمر، فإن النسوية تدخل حيزاً جديداً عند دخول مرحلة الأمومة، فالمصادر التي قد تساعد الأم على الخوض في مسائل التمييز الجندري بين الأطفال نادرة جداً وغير رائجة، ما يجعل من مقاومة النظام العام والسائد وممارساته التي تُرسِّخ التنميط بين الأجناس أكثر صعوبة، وحتى إن استطاعت الأم أو الأب مقاومة هذا التمييز ضمن المنزل، حتى بما يقدمونه من نموذج عن الشراكة بين الذكر والأنثى، إلا أنّه يخرج عن السيطرة في الفضاء العام حيث المدرسة والأقارب والأصدقاء والأسواق المختلفة تحدد شكل الاستهلاك بحسب الجنس.

إنها أنثى:

من اللحظة الأولى لمعرفتي بأني حامل بأنثى، تحوّل كل شيء في العالم للون الزهري، ليصبح عالماً حالماً مليئاً بالأميرات والزهور. الشراشف والمناشف، الملابس الداخلية، عربة الأطفال، كل شيء تم فرزه بين ذكورٍ وإناث.
وبالانتقال ضمن المراحل العمرية الأولى للطفل، يبدو ترسيخ التنميط الجندري أكثر وضوحاً وتأثيراً إلى أن يصبح الأطفال في سنٍّ يسمح لهم بتحديد رغباتهم وتفضيلاتهم بأنفسهم، فتكون قد وُجّهت بشكلٍ مبرمجٍ مسبقاً ضمن سياقٍ محدد، لتأخذ الفتيات الصغيرات بالميل أكثر تجاه ملابس الأميرات والفساتين والألوان البراقة كالزهري والبنفسجي، أو ذات النقوش الملونة كالحصان وحيد القرن. في حين يميل الأولاد للملابس الداكنة أو التي تحمل أشكالاً تعبر عن الجرأة والقوّة، كالأبطال الخارقين لأفلام الكرتون والقصص المصورة من مثل باتمان وسبايدرمان وغيره، ما يؤثر بشكلٍ واضح على سلوكياتهم المختلفة، والفصل بشكل محدد بين ما هو مناسب للذكور وما هو مناسب للإناث.

ابنتكِ كالصبيان!

في الأيام الأولى لدخول ابنتي إلى الروضة البرلينية، تهمس لي معلمتها ونحن نراقبها معاً: „ابنتك تلعب كالصبيان“، نظرت إليها بصدمةٍ، فابنتي تلعب كالأطفال وحسب، فاستدركت المعلمة بأنها لا تعلب بألعاب المطبخ والدمى وإنما بسكة القطار والديناصورات!
لا يمكنني فهم ردة فعل المعلمة العفوي إلا كشكلٍ من أشكال انعكاسٍ لرغبة المجتمع منذ القدم بتقسيم الوظائف الجندرية، حتى في بلدٍ مثل ألمانيا ناضلت فيه النساء وحققن الكثير، ومع ذلك فإن القصص، أشكال الألعاب، الملابس، والمهن المقترحة، مازالت تُرسٍّخُ أنماطاً وعاداتٍ وتوجهات تخدم الغاية النهائية بتقديم نموذجٍ نمطي للأنثى ونظيره للذكر. فما يتم تقديمه من ألعابٍ للمطبخ والتنظيف والدمى المختلفة ترسخ الحالة الوظيفية المطلوبة للفتيات، وتوجه طموحاتهن، لتتم تنشئتهن كأمهاتٍ وربات منزل بالدرجة الأولى، أنيقات، خجولات، حساسات، لطيفات، رصينات، يهتممن بجمالهن وحسن أخلاقهن (بحسب المتعارف عليه)، أميرات ينتظرن فارس الأحلام.
في المقابل توفّر كافة الشروط الملائمة للذكور ليكونوا أكثر حيويةً ونشاطاً، أكثر تحديّاً وإبداعاً، ليتمتعوا بخيالٍ أكثر خصوبة، يلعبون بالتراب، يتسلقون في كل مكان، فعلى الذكر „الأمير وفارس الأحلام“ أن يكون شجاعاً جسوراً، يدخل المخاطر المختلفة كأبطاله الخارقين، ويعرف كيفية استخدام أدوات التصليح وألعاب الطبيب وسيارات الإطفاء وغيرها. كل شيءٍ مبني على التحدي، على التنشئة لدخولِ حياةٍ أكثر عمليّة وقوة، لا تشبه حياة الفتيات!

النسوية والأمومة:

لم يبدُ النضال النسوي إليّ في مرحلة ما قبل الأمومة بصعوبته اليوم، سواءً على الصعيد الشخصي أم العام، وإن كان شديد الصعوبة دوماً ولكن بشكلٍ مختلف، وربما يمكنني تقسيم تحديات ما بعد الأمومة لمحورين رئيسيين:
الأول، والذي يتجلى بالطفل عينه على اختلاف جنسه، ونشأته على مبادئ عدم التمييز، وفتح أبواب الاختيارات أمامه أو أمامها، دون خلق تنميطٍ معاكسٍ أيضاً، فرغبة ابنتي بالملابس الزرقاء، لا تعني كراهيتها للون الزهري، وتوجهها للعب بالسيارات والتراب لا يجعلها ترفض اللعب بالدمى والباربي وأدوات الطبخ، بل يفتح الأفق أمامها للاختيار، وإن بدت لديّ شخصياً نزعة واضحة للتخلي عن كل أشكال الملابس والألعاب التي تقدّم للفتيات بشكلٍ نمطي، وهو ما أدركت لاحقاً أنه فعلُ متطرف من جهتي تجاهها، وربما يحمل شكلاً من أشكال التوجيه أيضاً، لأبدأ بمحاولة خلق توازنٍ قدر المستطاع. لكن الأسئلة تزداد مع كل موقفٍ جديد، لتطال اللغة وضمائرها الأنثوية والمذكرة التي قد تساهم في خلق هذا التنميط والفرز المبكرين بدورها.
أما المحور الثاني فهو انعكاس حالتي الأمومية عليّ شخصياً، فلم أعد امرأة فحسب بنظر المجتمع، أو أصحاب العمل، أو أية جهةٍ من الجهات، بل صفتي السائدة اليوم غدت الأمومة، وهو ما يخلق حالةً تمييزية جديدة، سلبيةً كانت أم إيجابية، من شأنها تحديد إمكانياتي في الفضاء العام وسوق العمل بنظر الآخرين، حتى أننا نجد مصطلح (الأم العاملة) في الثقافات المختلفة، دون وجود ما يقابله في عالم الرجال، والذين غالباً ما يحصلون على الدعم المهني والاجتماعي عند انتقالهم لمرحلة الأبوة، لما يزيد من إمكانياتهم لتحمل المسؤولية في عيون الآخرين، في وقتٍ يتم النظر إلى الأمهات على أنهن مشتتات، لا يمكن الاعتماد عليهن في العمل، فتصبح فرصهن في الحصول على العمل أقل، إضافةً إلى مسائل الأجور، وإن كان الواقع معاكساً تماماً، فضمن تجربتي الشخصيّة وملاحظتي للأمهات المحيطات بي، الآن وفي السابق، هناك ارتفاع سويّة عملنا وإنتاجنا رغم تضاعف مسؤولياتنا.
يبدو العالم الذي عرفته كامرأةٍ قبل الأمومة في مرحلةٍ متطورةٍ من النضوج الجندري، بالأخص في الغرب، لينحسر الستار عنه منذ لحظة الحمل، سواءً مع الأم أو الطفل، لتبدو الحقيقة أن الوعي بالهويات الجندرية لا يزال في مراحل مبكرة جداً، حتى في أكثر الدول تقدماً، وهو ما يحتاج إلى إعادة نظرٍ في النضال وصياغته بشكلٍ جديد، لخلقِ عالمٍ دون تمييز، عالم تستطيع فيه الفتيات من السفر إلى الفضاء واللعب بأدوات المطبخ.

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