Foto: Ashish Mehta / Unsplash [M]
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Die Sprache als Gefängnis

Ende des vergangenen Jahrhunderts wurden viele Syrer*innen durch die nationalistische Politik und sprachliche Restriktionen von Hafiz al-Assad kontrolliert, die sein Sohn später fortsetzte. Seit 2011 ist es die Sprachlosigkeit im Exil, die vielen Geflüchteten zusetzt. Maher Masoud reflektiert über die Auswirkungen.

Von Maher Masoud, 24.10.2019

Heidegger spricht in seinem philosophisch verklärten Buch Sein und Zeit von der Sprache als Tempel des Seins, in dem der Mensch lebt. Die Sprache diene dabei nicht nur als Kommunikationsmittel und zur Verständigung, sondern definiere auch die Bedeutung des Seins. Wenn wir diesen Tempel verlassen, so Heidegger, verlieren wir die Bedeutung unseres menschlichen Seins in der Welt.

Syrer*innen haben in dieser Hinsicht gleich zwei traumatische Erfahrungen gemacht. Die erste begann einige Jahrzehnte vor der Revolution von 2011 mit Hafiz al-Assad, als er Syrien Arabisch als alleinige Sprache aufzwang und die Bewohner*innen des Landes von der Außenwelt isolierte. Die zweite wurde durch Baschar al-Assad, seinen Sohn, hervorgerufen, der Millionen von Syrer*innen vertrieb und sie zur Flucht zwang. Sie wurden dazu genötigt, einen sicheren Ort zu suchen, um sich vor dem tödlichen Krieg, den er gegen sie führte, zu schützen.

Hafiz al-Assad verfolgte, um seine Macht festigen zu können, eine arabisch-nationalistisch-faschistische Ideologie, vertreten durch die einzige regierende Partei – die Baath-Partei. Ihre Ideologie beruhte auf einer vermeintlichen Einheit des Bodens, des Volks, der Sprache und der Geschichte. Dadurch wurde anderen in Syrien gesprochenen Sprachen kein Raum gegeben und ihre Sprecher*innen – darunter Kurd*innen und Assyrer*innen – wurden unterdrückt. Es wurde eine Arabisierung in ganz Syrien durchgeführt, Dörfer und Städte erhielten neue Namen auf Arabisch, auch Kinder durften nur noch arabische Namen tragen. Es war sogar verboten, für Geschäfte und Marken sowie auf Werbeplakaten ausländische Namen zu verwenden. Die Arabisierung drang bis in Schulen und Universitäten vor, sodass Mathematik, Medizin, moderne Wissenschaften und internationale Zeichen und Begriffe, die in keinem anderen arabischen Land arabisiert wurden, von dieser Reform betroffen waren. Dadurch verwandelte sich die Sprache von einem Haus in ein Gefängnis, und aus einer Semiologie wurde eine Ideologie.

Durch diese Ideologie wurden nicht Sprache und Geschichte bewahrt, sondern die Gesellschaft wurde von der Außenwelt abgeschottet und in der Propaganda gefangen gehalten, die das Regime über Medien aller Art verbreitete. Darüber hinaus kontrollierten die Machthaber Lehrpläne und verboten das Unterrichten von Fremdsprachen an öffentlichen Schulen und Universitäten in Syrien. Durch die Kontrolle über die Sprache, den politischen, kulturellen und wissenschaftlichen Diskurs und die Isolation der Syrer*innen von der Außenwelt gelang es Hafiz al-Assad, ein totalitäres faschistisches Regime zu gründen.

Die Syrer*innen begannen sich erst im letzten Jahrzehnt des zwanzigsten Jahrhunderts, parallel zum Zerfall der Sowjetunion, durch teilweise erzwungene Offenheit zur Außenwelt, von den Beschränkungen zu befreien. Hafiz al-Assads Regime wollte sich den USA annähern, weswegen Syrien am Zweiten Golfkrieg gegen die irakischen Truppen beteiligt war. Danach war die Globalisierung in Syrien spürbar. Auf einmal gab es Satellitensender, mit denen Syrer*innen mehr Auswahl bei den Programmen zur Verfügung stand, denn sie hatten für geraume Zeit nur zwei staatliche Sender gehabt. Bevor das nächste Jahrzehnt anbrach, begann die Revolution des Internets und der sozialen Netzwerke, die eine entscheidende Rolle im Auslösen des arabischen Frühlings gespielt haben.

Die zweite schmerzvolle Erfahrung, die Syrer*innen in Bezug auf Sprache machen mussten, begann 2011. Die Mehrheit der ersten Generation aus der syrischen Revolution – Politiker*innen, Intellektuelle, Aktivist*innen und Journalist*innen – konnten weder Englisch noch andere Fremdsprachen. Dies schwächte die Fähigkeit der Syrer*innen, mit der Welt zu kommunizieren und der Weltgemeinschaft gegenüber ihren Standpunkt zu äußern. Der lange Weg ins Asyl stellte für viele Syrer*innen eine sehr schwierige Phase dar. Nachdem sie al-Assads Gefangenschaft entkommen sowie Ertrinken, Erfrieren und Verhungern knapp entgangen waren, schaffte es ein Teil von ihnen, in Europa anzukommen.

Das Thema Sprache wurde nun maßgeblich für ihr Leiden. Nach Jahrzehnten des Schweigens im eigenen Land leben sie heute im Exil, wo sie Meinungsfreiheit genießen und über erlebte Ungerechtigkeit, Angst und Zerstörung sprechen können. Doch sie sind gezwungen, die Wörter im Kopf erneut zu begraben, da die einzige Sprache, die sie beherrschen, sie gefangen hält. Das Gefängnis, dem man in Syrien entkam, betritt man im Exil erneut. Denn das dort vom Diktator durchgesetzte Schweigen kommt hier in der Nichtanerkennung erneut zum Ausdruck.

Syrer*innen kamen nach Europa und ließen ein zerstörtes Land und eine gescheiterte Revolution zurück. Hier werden sie nun ständig mit Terrorismus und vermeintlicher „Flüchtlingsproblematik“ in Verbindung gebracht. Doch für sie sieht die Lage folgendermaßen aus: Geflüchtete müssen sich in unbekannte Wirtschafts- und Arbeitssyteme integrieren, sich die deutsche Sprache aneignen und mit der Bürokratie umgehen lernen. Fast so, als ob ihre Krise vorbei wäre, obwohl der Krieg noch in vollem Gange ist. Ihre Verwandten und Familien leiden noch immer unter Beschuss, Hunger oder Belagerung. Und so teilt sich ihr Leben in zwei Welten. Erstere ist normal, friedlich und beherrscht von Integration und Vergessenheit. In dieser Welt verwenden sie ihre neue Sprache. Zweitere jedoch ist voller Unterwürfigkeit, Versagen, Schuldgefühlen und Bildern des täglichen Tötens. All dies verarbeiten sie auf Arabisch.

Und noch immer ist die arabische Sprache bei Europäer*innen unbewusst mit Negativassoziationen verbunden. Dies führt dazu, dass viele Syrer*innen Scham empfinden und sich zurückziehen. Dadurch kommt es in der Regel zu zwei Abwehrmechanismen: einerseits einem Verbergen der eigenen Herkunft, Sprache und Identität. Denn viele Syrer*innen halten Abstand von anderen Syrer*innen und distanzieren sich von Menschen, die Arabisch sprechen. Andererseits handelt es sich eher um ein Gruppenphänomen, um Syrer*innen, die ausschließlich unter sich bleiben, sich nicht in die Gesellschaft integrieren oder die neue Kultur annehmen und die Sprache nur in dem Maße lernen, dass sie gerade so durchkommen. Und damit stecken sie abermals in einem Gefängnis.

Syrer*innen, die sämtliche Arten von Gefängnissen erlebt haben, müssen ihren harten Weg der Freiheit fortsetzen, um den alten und neuen Gefängnissen zu entkommen, die sich innen und außen, in der Sprache und im Sein befinden. Wir sind, wie Sartre sagte, von der Freiheit regiert.

* Dieser Beitrag erscheint im Rahmen der Arabisch-Deutschen Literaturtage, die in diesem Jahr „Verfemte Sprachen“ thematisieren

 اللغة كسجن

 

يقول هايدغر في إحدى لمعاته الفلسفية ضمن كتاب الوجود والزمان: إن „اللغة هي بيت الوجود“، أو هي معبد الوجود الذي يعيش فيه الإنسان؛ وذلك من حيث إن اللغة ليست أداة للتواصل والتفاهم بين البشر فحسب، بل إن معنى الوجود ذاته يتكوّن ويتحدد داخل عقولنا من خلال اللغة. نتعرّف على العالم وندرك معناه ونتشابك معه عبر العيش في بيته „لغتنا“، وعندما نخرج من ذلك البيت، نفقد جزءاً أصيلاً من المعنى؛ معنى وجودنا الإنساني في العالم، ونتحوّل إلى مجرّد كائنات عضويّة بلا معنى. للسوريين تجربتين قاسيتين مع ذلك المعبد الذي تحدّث عنه هايدغر: الأولى صنعها الأسد الأب في سوريا، عندما سجنهم في لغتهم قبل الثّورة بعقود، والثانية صنعها الابن عندما دفع الملايين منهم للهجرة واللجوء بحثاً عن مكان آمن من حربه القاتلة ضدّهم.

اعتمد نظام الأسد الأب في ترسيخ حكمه، على أيديولوجيا قومية عربية فاشيّة، مثّلها نظام الحزب الواحد الحاكم، حزب البعث، وهو الحزب الذي استقى معظم مبادئه الأساسية من القوميّة الفاشيّة الألمانيّة. تلك الأيديولوجيا التي قامت على الوحدة المُتخَيَّلة للأرض والشعب واللغة والتاريخ، لم تقم باستبعاد اللغات الأخرى الموجودة في سوريا، واضطهاد أهلها والناطقين بها فحسب، مثل الأكراد والآشوريين والسريان وغيرهم، بل قامت بفرض التّعريب على كل شيء في سوريا، فعُرّبت كثيرٌ من أسماء القرى والمدن والبلدات غير العربية، ومُنعت تسمية الأولاد بأسماء غير عربية؛ ولاسيما الكردية، حتى أسماء المحّلات التجاريّة والماركات واللوحات الإعلانيّة لم يُسمح باستخدام الأسماء الأجنبية لها، بالإضافة لمناهج التربية والتعليم الأساسي والثانوي والجامعي؛ حتى الرياضيات والطب وباقي العلوم الحديثة التي تعتمد رموزاً ومصطلحات عالمية ولم تُعرّب في أي جامعة عربية، تم تعريبها في سوريا، وبذلك تحولت اللغة من بيت إلى سجن، ومن سيميولوجيا إلى أيديولوجيا.

الهدف الأساسي لتلك الأيديولوجيا، لم يكن الحفاظ على اللغة أو على التاريخ، بل حجب المجتمع عن العالم الخارجي، سجنه ضمن البروباغندا التي يروجها النظام الحاكم عن نفسه وعن العالم، عبر السيطرة على جميع وسائل الإعلام المرئية والمقروءة والمسموعة، بالإضافة للسيطرة على مناهج التعليم وحجب اللغات الأجنبية العالمية عن النسبة الأكبر من السوريين الذين يدرسون في المدارس والجامعات العامة. السيطرة على لغة السوريين وخطابهم السياسي والثقافي والمعرفي، وعزلهم عن العالم الخارجي، ساعد نظام الأسد الأب في التحول إلى نظام توتاليتاري فاشي (أشبه بنظام كوريا الشمالية الحالي)، ولم يبدأ خروج السوريين من تلك القوقعة، قبل الانفتاح الجزئي „الإجباري“ في العقد الأخير من القرن العشرين، والذي رافق انهيار الاتحاد السوفييتي، وتوجّه نظام الأسد في ذلك الوقت نحو إرضاء أمريكا والمشاركة معها في حرب الخليج الأولى ضد صدام حسين، ومن ثمّ بداية وصول العولمة وظهور المحطات الفضائية التي أخرجت السوريين من ثنائيّة القناتين الأولى والثانية التلفزيونيتين؛ الرسميتين والوحيدتين، وقبل أن يبدأ في العقد الذي تلاه وصول ثورة الانترنت ووسائل التواصل الاجتماعي التي لعبت باعتقادنا دوراً فاعلاً في انطلاق الربيع العربي.

التجربة القاسية الثانية للسوريين مع اللغة، بدأت بعد عام 2011، فبعيداً عن أنّ الجيل الأول من النّاطقين باسم الثّورة السوريّة من سياسيين ومثقفين وناشطين وإعلاميين وغيرهم لم يكونوا بأغلبيتهم قادرين على التّحدث باللغة الإنكليزية أو غيرها من اللغات الأجنبية، مما أضعف من قدرة السوريين على التواصل مع العالم، وإيصال رسالتهم له، ورواية وتوضيح قضيتهم.. بعيداً عن كل ذلك، فإنّ ما عاشه السوريون في رحلة لجوئهم الطويلة_ بعد فرارهم من „سجن“ الأسد؛ الذي تحوّل من سجن إلى محرقة، وبعد نجاتهم من أشكال الموت الأخرى كالغرق أو البرد أو الجوع، ونجاح قسم منهم في الوصول إلى أوروبّا_ كان ما عاشه السوريين إذاً، مخاضاً عسيراً ومركبّاً، وكان للغة دورٌ أساسيٌّ في آلامه، فليس هناك أصعب من أن تخرج بثورة بعد عقود من الصمت، لكي تتمكن من الكلام والتعبير الحر، ثم تجد نفسك مهجّراً ومُهاجراً في بلاد يمكنك فيها الصراخ عالياً، وقول رأيك بحرية، والحديث عن الظلم الرعب والدمار الذي عشته أو تركته خلفك، لكنك تضطر لدفن الكلام داخل رأسك من جديد، فأنت سجين اللغة التي لا تعرف غيرها! السجن الذي خرجت منه هناك، تدخله كمنفى هنا، والصمت الذي فرضه الديكتاتور هناك، يفرضه عدم الاعتراف هنا.

وصل السوريون إلى أوروبا تاركين خلفهم بلداً محطّماً وثورة فاشلة، لكن ذلك الحطام والفشل وصل إلى أوروبا كأزمة بشقّين، لاجئين وإرهاب، ولأنّ اللغة العربية كانت اللغة الرسمية لدولة الخلافة الإسلامية „داعش“، فلم يكن أسهل على الحس العام الذي ينحو بطبيعته إلى التّعميم، من ربط الصورة العامة للعرب بالإرهاب، ولاسيما بعد العمليات الإرهابية التي قامت بها داعش باسم الإسلام في قلب أوروبا، وبعد عولمة الحرب الدولية ضدّ „الإرهاب الإسلامي“.

من جهة اللاجئين السوريين بات الوضع مركبّاً كالتالي، أولاً، عليهم أن يندمجوا في عجلة الاقتصاد والعمل واللغة والبيروقراطية مثل غيرهم وكأنّ أزمتهم انتهت، مع أنّ الحرب هناك ما زالت مستمرّة، وأقاربهم وأهلهم ما زالوا هناك تحت القصف أو الجوع أو الحصار، وبالتالي انقسم عالمهم „شيزوفيرينياً“ إلى عالمين، الأول عام وطبيعي ومسالم ومحكوم بالاندماج والنسيان، ويتعاملون به بلغاتهم الجديدة، والثاني خاص ومليء بالقهر والفشل والذنب والصور اليومية للقتل، والعذاب السوري المستمر، ويتعاملون به بلغتهم العربية.

ثانياً، تحوّلت صورة اللاجئ في أوروبا؛ سواء كان عراقيّاً أو إيرانيّاً أو أفغانيّاً أو أفريقيّاً أو غيره، إلى صورة لاجئ سوري، فيكفي أن ينشر الإعلام أية مشكلة أو جريمة متعلقة بالمهاجرين، لكي تكون الصورة النمطية الأولى في عقل المواطن العادي هي صورة اللاجئ السوري.

ثالثاً، إنّ ارتباط اللغة العربية بالإرهاب في اللاوعي الجمعي الأوروبي، دفع الكثير من السوريين نحو مشاعر الخجل والعار والعزلة، وتلك الظاهرة تنتج عادةً آليّتين دفاعيّتين، الأولى هي إنكار الذات ولغتها وهويّتها، وبالتالي الابتعاد عن السوريين الآخرين وعن كل من يتحدّث العربية، بحثاً عن التمايز والاختلاف عمّا يذكّر بذلك العار، ورغبة بتجنّب الوسم بالإرهاب واللجوء، والثانية معاكسة للأولى، أي الانغلاق ضمن التّجمعات السوريّة وعدم الانخراط في المجتمع أو الاندماج في لغته وثقافته إلا بالمعنى الخدمي والحدود الضرورية للبقاء. والانغلاق الثقافي، اللغوي والهوياتي، مثله مثل أي انغلاق، لا يعد بأقل من التعصّب، والعودة لسجون اللغة والثقافة والهوية القديمة التي صنعها نظام الأسد، لكن بأشكال جديدة.

إن التحرر من سجون اللغة، هو تحرير للوجود، وتوسيع لبيت الوجود الذي نعيش فيه، والسوريون الذين عايشوا كلّ أنواع السجون، لابدّ أن يتابعوا طريق حريّتهم الشاق ليخرجوا من سجونهم القديمة والجديدة، في الداخل والخارج، في اللغة وفي الوجود، فنحن، كما يقول سارتر: „محكومون بالحرية“.

* تُنشر هذه المادة ضمن إطار مهرجان أيّام الأدب العرب- الألماني، والذي يُقام هذا العام تحت عنوان لُغات مُجرّمة.

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